Important Notice

Sorry, this is still in maintenance!

Hi and welcome to my blog!

If you are a first-time visitor, or looking for the posts I consider most important ('cause I'm posting a lot), please go here or click "About Me" at the top of the page!
Otherwise just have fun!


Freitag, 26. August 2011

Austauschgespräch Kiel

Nun ist es geschafft: Mein erstes Treffen mit der Kanadaexpertin (und meiner Betreuerin hier in Deutschland) Andrea Müller von KulturLife!
Mein erster Eindruck am Telefon hat sich bestätigt: Eine nette, offene, herzliche Frau, bei der man merkt, dass der Job genau das ist, was ihr Spaß macht.

Aber vielleicht erst einmal von Anfang an:
Nachdem wir (mit Hund) die Treppe zum Büro in der Zentrale in Kiel erklommen hatten, wurden wir sehr freundlich von Frau Müller begrüßt. Die ersten 20 Minuten gingen (wie sollte es auch anders sein) über … Hunde! Frau Müller hat nämlich selbst einen, und nichts ist leichter, als mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch zu kommen, wenn man einen eigenen Hund hat.

Nachdem die üblichen Sachen (wie alt ist er denn? So ein schönes Fell! …) aus dem Weg waren, hat Frau Müller mich zuerst auf zwei Fehler in meiner Bewerbung hingewiesen, die ich noch ausbessern muss, bevor sie einen (riesigen!) Roadatlas hervorzog, in dem sie mir die verschiedenen Schuldistrikte zeigte, die für mich in Frage kämen.

Da ich gerne Ski fahre, möchte ich natürlich gern in die Nähe von Bergen (die es in Kanada ja zu Hauf gibt), aber auch Reiten möchte ich gern. Und Tanzen… Gar nicht so leicht, das Schuldistrikt wählen! :)

Aber nicht nur das gibt es zu beachten: Wenn man vorrücken will, muss man bestimmte Fächer belegen, aber nicht alle Schulen bieten alle Fächer an.
Man sollte vielleicht hinzufügen, dass man in Kanada, genau wie in den USA, keinen vorgefertigten Stundenplan mit 13 oder mehr Fächern vorgelegt bekommt. Ganz im Gegenteil: Außer in einigen Schulen wählt man normalerweise vier Fächer pro Semester – also im ganzen Schuljahr bis zu acht verschiedenen. In den anderen Schulen wählt man acht für das ganze Jahr. Da hat man dann jeden Tag die gleichen Fächer.

Dafür kann man aus mehrseitigen Listen seine Kurse wählen, inklusive Schwierigkeitsgrad – viele deutsche Schüler stellen fest, dass Mathe oder Französisch ungleich leichter sind als in Deutschland. So gibt es von English, Writing, Principles of Math, Chemistry und Physics über Law, Marketing, Digital Media und Drafting bis hin zu Psychology, Philosophy und Theatre Production fast alles.
Und da soll man sich vier Fächer rauswählen. Na super.

Wenn man vorrücken will, muss man Latein wählen, wofür es, und das war eine leichte Überraschung für mich, in ganz Kanada nur zwei Schulen gibt (die auch Austauschschüler aufnimmt, sollte ich noch hinzufügen!)!

Naja, in die engere Auswahl sind für mich jetzt Calgary und Kelowna (School District: Central Okanagan) gekommen, sowie der Rocky Mountains SD (School District) – aber nur sehr, sehr vielleicht. ;)

Frau Müller wird nun meine Unterlagen nach Kanada schicken, und die werden und dann noch genau sagen, wohin sie mich stecken würden.

Ich hab jetzt die Fächerlisten mitbekommen, meinen Eltern (oder eher meiner Mutter) wurden alle wichtigen Fragen beantwortet (ich darf bloß 23 kg Gepäck mitnehmen – früher waren es 2 x 32 kg, jetzt muss man für ein 2. Gepäckstück mit ebenfalls 23 kg 50€ bei der Fluggesellschaft zahlen!) und ich muss jetzt bloß noch meine Bewerbung ausbessern – eine unglückliche Formulierung wegmachen, die leicht falsch verstanden werden kann, und dann kriegen wir (wahrscheinlich) schon sehr bald den Vertrag zugesandt!

Apropos falsch verstehen: Frau Müller hat mir da noch den ein oder anderen lustigen Fall erzählt:
Eine Mutter hat ganz aufgelöst bei KL angerufen, weil ihr Kind nichts essen durfte. KL hat nachgeforscht: Der Junge war in einer Familie, bei der die beiden Kinder, zwei Mädchen, gewetteifert haben, wer dünner ist, und somit sehr wenig gegessen haben. Nun sagte die Gastmutter zu dem Jungen: „Watch your diet“, was den Jungen glauben ließ, er müsse Diät halten. Nun heißt diet aber nicht zwingend Diät, sondern eher Essverhalten – die Gastmutter wollte bloß, dass der Junge gescheit isst!

Oder gegenteiliges Beispiel: Eine Gastmutter ruft den Betreuer an: Das Gastkind isst so viel. KL hat natürlich nachgeforscht und herausgefunden: Das Mädchen war so erzogen worden, dass sie immer alles auf aß, was auf den Tisch kam. Die Gastmutter kochte nun sehr üppig und… der Rest ergibt sich wohl von selbst, oder?

Naja, ich mach dann mal Schluss!

Liebe Grüße,

Kephiso

Donnerstag, 18. August 2011

Wie alles begann...

Wann hat es begonnen? Sicher bin ich mir da nicht mehr, aber ich schiebe die Schuld auf unseren Urlaub in Süd Afrika, in dem ich die Englische Sprache (erst richtig) kennen und zu lieben gelernt habe.

Seit 2008 hat mich also die Faszination für Englisch nicht mehr losgelassen. Ich habe Filme auf Englisch geschaut, englische Bücher gelesen und Freundschaften via Internet mit englischsprachigen Menschen geschlossen. Und dann, im Juli 2010, bin ich in der Schule über den Prospekt von YFU, einer Schüleraustauschorganisation, gestolpert.
Leider war ich damals noch zu jung - die meisten Organisationen bieten die Sache erst ab 15 Jahren bei Abreise an - und hab es dann wieder vergessen.

Nun sollten wir dieses Jahr für unseren Deutschlehrer eine Erörterung zum Thema "Ist ein Schüleraustausch von drei oder sechs Monaten sinnvoll?" schreiben, und da mir an diesem Tag besonders langweilig war, hab ich im Internet nach einer passenden Einleitung recherchiert (wie viele Schüler in Deutschland an einem Austauschprogramm teilgenommen haben - fündig bin ich nicht geworden) und hab dabei die Seite von YFU wiedergefunden

Und wenn ich mir einmal ein Ziel vor Augen gesetzt habe, bin ich nur sehr schwer davon abzubringen.

In diesem Fall war mein Ziel: Ein Auslandsjahr machen.

Als erstes hieß es: Eltern überzeugen.
Das war überraschend einfach, auch wenn meine Mom mich bis zu letzt immer gefragt hat: "Warum ein ganzes Jahr? Reicht ein halbes nicht auch?" Nein, sagt die Austauschorganisation (die natürlich was verdienen will... Aber YFU ist ja ein gemeinnütziger Verein), weil man bei einem halben Jahr auch nur die halbe Kultur (den halben Jahreskreis mit Feiertagen und Festen) erlebt.

Nachdem das aus dem Weg geräumt war, hieß es: Nun brauchst du aber auch jemanden, der dich in das Austauschjahr bringt.

Also hab ich mich während den Pfingsferien dran gemacht, mich bei YFU zu bewerben, da die einen sehr frühen Bewerbungsschluss haben.
Zu dieser Zeit war mich noch nicht klar, dass es noch weitere Organisationen gibt, die etwas ähnliches anbieten, weswegen ich in ziemlicher Hektik und - so ungern ich das auch zugebe - Panik war, weil ich Angst hatte, es nicht innerhalb der Deadline zu schaffen.

Natürlich kam auch die Frage nach dem Wohin auf.
Ein englischsprachiges Land, soviel war mir schon klar.

Aber Süd Afrika, mit dem heißen Sommer, aber auch mit viel Gewalt in den großen Städten? Oder lieber nach Enlgand, auch wenn es da sehr viel regnet? Oder USA? Neu Seeland? Kanada? Australien?
Am Ende fiel meine Wahl auf Kanada, weil ich Winter und Herbst bevorzuge, ich fahre gerne Ski und was ist in Kanada? Richtig, die Rocky Mountains, mit einer Vielzahl an Skigebieten.
Und auch sonst hat Kanada viel zu bieten, schöne Natur, Kultur (was man als Argument für den Austausch natürlich auch nicht auslassen darf ;) ), ein gutes Schulsystem, unglaublich viele Freizeitaktivitäten und, nicht zu vergessen, nette Leute.

Leider gibt es in Kanada nur sehr wenige Gastfamilien (zumindest bei YFU, weil die den Gastfamilien kein Aufnahmegeld bezahlen, was in Kanada aber anscheinend durchaus üblich ist), weswegen man noch mehrer Länder als Ausweichmöglichkeiten angeben sollte. Also hab ich, wenn auch nicht glücklich, noch zwei, drei andere Länder als Wunschziel mit angegeben - ich war mir ja nicht im Klaren darüber, dass es auch noch andere Organisationen gab!

Um die Zeit (drei Tage, nachdem ich meine YFU Bewerbung abgeschickt hatte) kam auch die georderte Lektüre "Handbuch Fernweh", die ich ürbigens nur empfehlen kann (Handbuch Fernweh - Der Ratgeber zum Schüleraustausch, Thomas Terbeck, weltweiser, 18,50€), wobei ich dann realisierte, dass es noch andere, mindestens ebenso gute, Anbieter gab.

Also, weil YFU eben sehr viele Bewerber hat, habe ich mich bei zwei weiteren Anbietern erkundigt und gleich bei KulturLife eine weitere (Kurz-)Bewerbung ausgefüllt habe.

KulturLife ist eine kommerzielle Organisation, hat aber auch eine weitaus professionellere Betreuung, bei der man einfach Anrufen kann, wenn man Fragen hat. Kostenlos und mit einer Betreuerin, die sich tatsächlich Zeit nimmt, ohne dass man ewig in der Warteschleife hängen muss, wohingegen man bei YFU eine Mail schreiben und hoffen musste, dass die rechtzeitig beantwortet wird.

Nun warte ich gespannt auf mein Gespräch mit den Leuten von KulturLife, die mich nämlich schon nächste Woche zu sich eingeladen haben (am Telefon klang die Frau Müller, meine Betreuerin, schon so, als würde sie sicher wissen, dass sie mich platzieren können, von daher bin ich zuversichtlich...)

Ich wünsche euch allen noch ganz schöne Ferien und werde mich dann nächste oder übernächste Woche wieder melden!

Liebe Grüße,

Julia,
a.k.a Kephiso