Wann hat es begonnen? Sicher bin ich mir da nicht mehr, aber ich schiebe die Schuld auf unseren Urlaub in Süd Afrika, in dem ich die Englische Sprache (erst richtig) kennen und zu lieben gelernt habe.
Seit 2008 hat mich also die Faszination für Englisch nicht mehr losgelassen. Ich habe Filme auf Englisch geschaut, englische Bücher gelesen und Freundschaften via Internet mit englischsprachigen Menschen geschlossen. Und dann, im Juli 2010, bin ich in der Schule über den Prospekt von YFU, einer Schüleraustauschorganisation, gestolpert.
Leider war ich damals noch zu jung - die meisten Organisationen bieten die Sache erst ab 15 Jahren bei Abreise an - und hab es dann wieder vergessen.
Nun sollten wir dieses Jahr für unseren Deutschlehrer eine Erörterung zum Thema "Ist ein Schüleraustausch von drei oder sechs Monaten sinnvoll?" schreiben, und da mir an diesem Tag besonders langweilig war, hab ich im Internet nach einer passenden Einleitung recherchiert (wie viele Schüler in Deutschland an einem Austauschprogramm teilgenommen haben - fündig bin ich nicht geworden) und hab dabei die Seite von YFU wiedergefunden
Und wenn ich mir einmal ein Ziel vor Augen gesetzt habe, bin ich nur sehr schwer davon abzubringen.
In diesem Fall war mein Ziel: Ein Auslandsjahr machen.
Als erstes hieß es: Eltern überzeugen.
Das war überraschend einfach, auch wenn meine Mom mich bis zu letzt immer gefragt hat: "Warum ein ganzes Jahr? Reicht ein halbes nicht auch?" Nein, sagt die Austauschorganisation (die natürlich was verdienen will... Aber YFU ist ja ein gemeinnütziger Verein), weil man bei einem halben Jahr auch nur die halbe Kultur (den halben Jahreskreis mit Feiertagen und Festen) erlebt.
Nachdem das aus dem Weg geräumt war, hieß es: Nun brauchst du aber auch jemanden, der dich in das Austauschjahr bringt.
Also hab ich mich während den Pfingsferien dran gemacht, mich bei YFU zu bewerben, da die einen sehr frühen Bewerbungsschluss haben.
Zu dieser Zeit war mich noch nicht klar, dass es noch weitere Organisationen gibt, die etwas ähnliches anbieten, weswegen ich in ziemlicher Hektik und - so ungern ich das auch zugebe - Panik war, weil ich Angst hatte, es nicht innerhalb der Deadline zu schaffen.
Natürlich kam auch die Frage nach dem Wohin auf.
Ein englischsprachiges Land, soviel war mir schon klar.
Aber Süd Afrika, mit dem heißen Sommer, aber auch mit viel Gewalt in den großen Städten? Oder lieber nach Enlgand, auch wenn es da sehr viel regnet? Oder USA? Neu Seeland? Kanada? Australien?
Am Ende fiel meine Wahl auf Kanada, weil ich Winter und Herbst bevorzuge, ich fahre gerne Ski und was ist in Kanada? Richtig, die Rocky Mountains, mit einer Vielzahl an Skigebieten.
Und auch sonst hat Kanada viel zu bieten, schöne Natur, Kultur (was man als Argument für den Austausch natürlich auch nicht auslassen darf ;) ), ein gutes Schulsystem, unglaublich viele Freizeitaktivitäten und, nicht zu vergessen, nette Leute.
Leider gibt es in Kanada nur sehr wenige Gastfamilien (zumindest bei YFU, weil die den Gastfamilien kein Aufnahmegeld bezahlen, was in Kanada aber anscheinend durchaus üblich ist), weswegen man noch mehrer Länder als Ausweichmöglichkeiten angeben sollte. Also hab ich, wenn auch nicht glücklich, noch zwei, drei andere Länder als Wunschziel mit angegeben - ich war mir ja nicht im Klaren darüber, dass es auch noch andere Organisationen gab!
Um die Zeit (drei Tage, nachdem ich meine YFU Bewerbung abgeschickt hatte) kam auch die georderte Lektüre "Handbuch Fernweh", die ich ürbigens nur empfehlen kann (Handbuch Fernweh - Der Ratgeber zum Schüleraustausch, Thomas Terbeck, weltweiser, 18,50€), wobei ich dann realisierte, dass es noch andere, mindestens ebenso gute, Anbieter gab.
Also, weil YFU eben sehr viele Bewerber hat, habe ich mich bei zwei weiteren Anbietern erkundigt und gleich bei KulturLife eine weitere (Kurz-)Bewerbung ausgefüllt habe.
KulturLife ist eine kommerzielle Organisation, hat aber auch eine weitaus professionellere Betreuung, bei der man einfach Anrufen kann, wenn man Fragen hat. Kostenlos und mit einer Betreuerin, die sich tatsächlich Zeit nimmt, ohne dass man ewig in der Warteschleife hängen muss, wohingegen man bei YFU eine Mail schreiben und hoffen musste, dass die rechtzeitig beantwortet wird.
Nun warte ich gespannt auf mein Gespräch mit den Leuten von KulturLife, die mich nämlich schon nächste Woche zu sich eingeladen haben (am Telefon klang die Frau Müller, meine Betreuerin, schon so, als würde sie sicher wissen, dass sie mich platzieren können, von daher bin ich zuversichtlich...)
Ich wünsche euch allen noch ganz schöne Ferien und werde mich dann nächste oder übernächste Woche wieder melden!
Liebe Grüße,
Julia,
a.k.a Kephiso
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Donnerstag, 18. August 2011
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